Sonntag, 2. Januar 2011

Eine Schreibwerkstatt gestalten

 
Am Donnerstag, Freitag und Montag hat mich die offene Schule Kassel-Waldau eingeladen, mit freiwilligen und schreibwütigen Schülern der 5. und 6. Klasse eine Schreibwerkstatt durchzuführen. Für die Schule gehört diese Werkstatt schon seit einigen Jahren zum Schulprogramm. Jedes Jahr in den Weihnachtsferien wird ein Autor gesucht, der die Schüler beim Schreiben begleitet und dafür sorgt, dass am Ende ein lesenswertes Buch für die Mitschüler entsteht.
Das ist eine verantwortungsvolle, aber auch eine spannende Aufgabe, und natürlich habe ich sofort und begeistert zugesagt.

Aber nun sitze ich hier, lese, überlege, plane, verwerfe und eine zündende Idee will nicht kommen.
Ich lese die Bücher, die unter Begleitung anderer Autoren entstanden sind. Margret Steenfatt schrieb 2007 Märchen mit den Schülern, Martin Klein ließ 2009 utopische Geschichten schreiben. Tolle Ideen sind dabei - leider sind sie nicht von mir.
Ich muss mir etwas eigenes ausdenken.

Reale Geschichten mit autobiografischen Zügen fallen mir natürlich sofort ein, aber unter welchen thematischen Rahmen soll ich diese Geschichten stellen?
Und wie führe ich die Schüler an eine Idee heran?
Mache ich eine Phantasiereise? 
Lasse ich etwas malen? 
Erkläre ich, wie man eine Mindmap macht?

Und was, wenn sie alle ganz andere Ideen haben?
Bin ich offen für alles, was passiert und passieren könnte?

Ich krame, lese, denke nach...
Mal schauen, was kommt....


5 Kommentare:

  1. Liebe Annette,

    das erinnert mich an eine Deutschstunde zu meiner Schulzeit. Wir sollten damals jeder ein Märchen umschreiben - und das hat unheimlich viel Spaß gemacht und für brüllendes Gelächter gesorgt.
    Die Vorgabe war: Entweder aus der Sicht eines Bürokraten oder aus der Sicht eines Werbefachmanns. Ich habe mich damals für den Werbefachmann entschieden und mein Lehrer hat mir mehrere Smileys darunter gemalt. :-))
    Toll fand ich auch eine Aufgabe, die mein Sohn bekam: Mehrere feste Begriffe, die auf jeden Fall enthalten sein mussten und dann durfte jedes Kind eine magische Variante einflechten. Also magischer Realismus für die vierte Klasse. Das hat ihn unheimlich begeistert.
    Ich bin mal gespannt, was Du noch für Ideen bekommst!

    Liebe Grüße
    Nikola

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  2. Solche Buchprojekte mit Schülern gibt es in der Schweiz auch. Ganz ehrlich: Ich verstecke mich in dieser Hinsicht unter einem Stein und hoffe, nicht gefunden zu werden. Denn: Ich hätte Angst vor so einem Projekt. Angst, nichts hinzubekommen (nicht die Schüler, sondern ich).

    Nun werde ich gespannt verfolgen, wie du das machst. Ich bin sicher, dass auch in deiner Schreibwerkstatt ein wunderbares Buch entstehen wird!

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  3. Ich glaube, für "organisiertes" Schreiben sind Kinder in dem Alter noch etwas jung - oder? Ein wenig Information zu den typischen Zutaten für eine Geschichte ist bestimmt hilfreich, aber wahrscheinlich soll der Spaß an erster Stelle stehen. Wie lang soll der Workshop denn gehen - die genannten drei Tage?

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  4. Liebe Frau Weber,

    auf der Suche nach lesenswerten Autorenblogs habe ich hierhergefunden und bin sehr angetan. Was (und wie) Sie schreiben, klingt wirklich sehr interessant.

    Ich habe mir erlaubt, Ihren Blog mit meinem (noch ganz jungen) eigenen Blog zu verlinken und bin dabei gleich auf weitere interessante Seiten gestoßen. Wie schön!

    Sehr herzlich
    Silvia

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  5. Danke für eure Tipps und eure gute Zusprache. Ich werde euch berichten...
    Und Diandra - ja, der Workshop dauert 3 Tage. Am letzten Tag ist Präsentation. Das ist wirklich lange...

    Und liebe Silvia (lass uns du sagen, ja?), ich freue mich, dass du mein Blog so gerne magst. Herzlich willkommen - und jetzt gucke ich erst mal, was du so schreibst.

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