Freitag, 25. November 2011

Gedanken beim Schmücken

Ich schmücke das Wohnzimmer. Verteile Tannengrün auf den Fensterbänken und auf dem Kaminsims, stecke Lichter und Sterne dazwischen.
Während ich so in der Weihnachtskiste krame, denke ich an das vergangene Jahr, an die Zeit, als ich die Weihnachtssachen in diese Kiste legte. Sie war die erste unserer zahlreichen Umzugskisten, und nun gehört sie zu den letzten, die noch unangetastet im Keller standen.
In dieser Zeit ist so viel geschehen. Unser Umzug gehört in dem Jahr zu den größten persönlichen Veränderungen.
Ich denke an andere Menschen und ihre Veränderungen in dem einen Jahr, an meine Freundin, die ihre Tochter verlor und nun mit großer Angst dem Weihnachtsfest entgegen sieht. An meinen Sohn, der ein Kind bekommen hat, und nun Weihnachten auf eine kindliche Weise neu erlebt. Vieles, so vieles fällt mir ein. Schönes und Trauriges.
„Schau genau hin, wie ich das mache“, sagte eine Bekannte von mir zu ihrem Mann. „Nächstes Jahr musst du den Weihnachtsbaum alleine schmücken.“ Danach weinte sie.
Sie war sehr krank, starb kurze Zeit später.
Wird ihr Mann jemals die Weihnachtskiste auspacken können, ohne an dieses Gespräch zurück zu denken?
Es ist nicht immer eine einfache Zeit, diese besinnliche Weihnachtszeit. Aber schön ist sie doch, mit diesen Lichtern und dem Tannengrün.
Und wie sie duftet!

2 Kommentare:

  1. Sehr berührend. Danke!

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  2. Als ich eben deine Zeilen las, schossen mir sofort Tränen ins Gesicht und ich bin nicht so leicht zu erschüttern.
    Manche haben ein schreckliches Schicksal. Ich denke sehr oft an solche Familien, nicht nur zur Weihnachtszeit.
    GLG

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