Freitag, 13. Januar 2012

Der perfekte Ausdruck

Manche Menschen haben ein ungeheuer gutes Gefühl für das passende Wort. Ein Bekannter von mir zum Beispiel. Er spricht immer ziemlich langsam, hält dann im Satz inne. Die Augen blicken für einen Moment suchend hin und her. Wenn er dann weiter redet, ist er ganz sicher. Und er hat er den perfekten Ausdruck gefunden.
Ich wünschte, ich könnte das auch.
Manchmal breche ich im Text ab. Ich habe das Bild für das Wort, das ich brauche, direkt vor mir, aber es kommt mir nicht. Ich verharre einen Moment. Denke nach. Spüre nach. Werde ungeduldig.
Die Ungeduld blockiert mich. Ich kann mich schließlich nicht an einem Wort festbeißen! Der Text muss ja auch fließen! Also benutze ich das zweitbeste Wort, das mir kommt und markiere es - als Hinweis darauf, dass ich hierfür noch einmal eine bessere Lösung finden muss. Manchmal finde ich sie später wirklich. Manchmal leider nicht. Dann muss dann die zweitbeste Lösung reichen. Zufrieden macht mich das nicht. 


(Foto: Uckermark)

1 Kommentar:

  1. Liebe Annette,

    oh ja, das kenne ich gut. Autoren sind ja gemeinhin nicht besonders schlagfertig, oder? Immerhin hat man immer die Zeit, über die passende Entgegnung eine Nacht zu schlafen.
    Mir hilft da der Thesaurus auch nicht immer weiter, zu viel Slang oder zu antiquiert.
    Was mir auch ständig passiert ist, dass ich nicht ein weiteres Synonym suche, sondern das Antonym. Das macht mich wahnsinnig.
    Also doch Yoga - Ommmmmm...

    Liebe Grüße
    Nikola

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