Freitag, 24. September 2010

Lesung in Eibenstock im Erzgebirge




Lesung in Eibenstock im Erzgebirge am 17.9.
Die Klassen 8 a und 8 b kannte ich schon aus der Briefkorrespondenz. Schließlich fragten sie lieb an, ob ich nicht mal zu einer Lesung an ihre Schule kommen könnte.
Eibenstock - wo liegt das denn?, fragte ich mich, und ein Blick auf die Karte zeigte mir, dass die Stadt tief im Osten, fast an der tschechischen Grenze liegt. Eine halbe Weltreise also! Andererseits kannte ich das Erzgebirge noch gar nicht, und das Bergbaustädtchen hörte sich so nett an - die Briefe der Schüler und ihrer Lehrerin sowieso…
Also packte ich unser Wohnmobil mit Klamotten und Lebensmitteln, bezog die Betten und überredete meinen Mann, sich ein Wochenende frei zu nehmen und mich zu begleiten.
 Dann fuhren wir los.
Wir fanden einen schönen Stellplatz an einem Hotel, nicht weit von der Schule entfernt, erkundeten dann die Umgebung und suchten die Schule.
Am nächsten Morgen machte ich mich dann pünktlich mit meiner Lesetasche auf den Weg zur Schule. Die Lehrer wussten, dass ich komme und begrüßten mich herzlich - es gab guten Kaffee.
Dann zeigte mir Frau Grummt, die Lehrerin, die mich eingeladen hatte, die Aula, die schon für eine Lesung vorbereitet war. Es war eine schöne Aula, klein und fein und mit einem wunderschönen Ausblick auf das Erzgebirge.
Jetzt lernte ich auch einen netten Schüler kennen - Patrick Seltmann, der sich vorgenommen hatte,  mich mit einem Klavierstück zu begrüßen. Ehrlich, das hat ja noch nie jemand für mich gemacht. Ich war ganz gerührt.
Und als die beiden 8. Klassen und die 10. Klasse in der Aula versammelt waren und mich Frau Grummt offiziell begrüßt hatte, setzte sich Patrick ans Klavier und spielte „Wichtige Begebenheit“ von Robert Schumann und danach „Don`t cry for me, Argentinia.“
Dann begann ich mit der Lesung. Ich stellte mich vor, zeigte verschiedene Büchern und erzählte dazu und las schließlich auf Wunsch der Schüler aus „Im Chat war er noch so süß.“

Dann passierte das Unglaublichste: Kaum war ich mit dem Kapitel fertig, das damit endete, dass jemand den Hörer auflegte, setzte ein schnarrender Klingelton ein:
Feueralarm!
Die Schüler nahmen  mich in ihrer Mitte, und gemeinsam verließen wir über die Feuertreppe die Schule. Es war komisch und lustig - denn Feueralarm ist auch hier in Eibenstock einmal im Jahr. Den Tag zu treffen ist schon mehr als ungewöhnlich.
Die ungeplante Pause hatte einen großen Vorteil. Ich hatte viele nette und fröhliche Gespräche auf dem Schulhof und konnte auch ein ganz tolles Lesetagebuch durchblättern, das eine Schülerin zu dem Buch „Das ist mein Typ, du Miststück“ geschrieben hatte.
Als der Feueralarm beendet war, fanden wir uns wieder in der Aula ein, und die Lesung ging weiter. Ich beantwortete viele Fragen zum Schreiben, dann las ich noch aus dem Buch „Verurteilt“, das ich zusammen mit David Beck geschrieben habe.
Patrick … war extra noch in der Schule geblieben, obwohl er schon Schulschluss hatte, und ließ es sich nicht nehmen, die Lesung mit dem Klavierstück „Nights in white satin“zu beenden.
Euch allen liebe Grüße und vielen Dank!

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