Sonntag, 7. November 2010

Wie die KLAR-Reihe entstand


Heute will ich euch mal erzählen, wie die Reihe KLAR entstanden ist, für die ich seit acht Jahren schreibe. 
K.L.A.R. steht für konkret - leicht - aktuell und real. 
Diese Reihe besteht mittlerweile aus fast 20 Büchern, die zu unterschiedlichen aktuellen Themen von unterschiedlichen Autoren geschreiben wurden.
Es sind Bücher für Schüler, die nicht so gerne lesen oder noch nicht gut lesen können. 

Ursprünglich ist diese Buchreihe meine Erfindung -wenn man bei Büchern überhaupt von Erfindung sprechen kann.
Die Idee dazu habe ich einem Gespräch mit meiner Freundin Silvia zu verdanken. 
Silvia ist Förderschullehrerin und hat lange an einer Brennpunktschule in Essen gearbeitet.
Sie hatte mich an einem Wochenende besucht, und wir gingen gemeinsam mit meinem Hund um den See in unserer Nähe und redeten. 
Wie so oft redeten wir über Bücher und auch über die Schule.

Silvia erzählte mir, dass ihre Schüler große Schwierigkeiten mit dem Lesen hätten, aber dass sie keine Bücher finden würde, die sie im Unterricht einsetzen könnte. So würde sie manchmal mit ihren Schülern Bilderbücher lesen. Aber die Jugendlichen schämten sie sich natürlich dafür, dass der Inhalt so kindlich war. 

In dieser Zeit schrieb ich viele Bücher für die Unterhaltungliteratur, für den Schneider-Verlag und auch für die Bravo und die Girl.
"Vielleicht sind meine Bücher geeignet", schlug ich Silvia vor. "Sie sind spannend und sie haben eine einfache Sprache."

Zu Hause angekommen, schaute sich Silvia meine Bücher an. Sie warf nur einen kurzen Blick darauf. Dann winkte sie ab.
"Viel zu kleine Schrift! Viel zu viel Text", meinte sie. "Und dann dieser Aufbau. 
Man darf ein Buch nicht zweidimensional aufbauen. Man sollte keine Rückblende machen. Schüler haben oft so Mühe mit dem Lesen. Und wenn sie die erste Seite nicht kapieren, wollen sie nicht mehr weiter lesen. 
Auf der ersten Seite müssen die Schüler wissen, wer der Protagonist ist und was mit ihm los ist. Dann muss es sofort spannend werden. Und denk daran, die Bücher müssen dünn sein!"

Ich dachte lange über das Gespräch nach. 
Dann entwarf ich einen Plan für eine neue Schullektüre.
So war die Idee der Leichleselektüren geboren.

Und wie es kam, dass ich einen Verlag dafür gefunden habe, schreibe ich in einem anderen Post.

Erst mal an dieser Stelle einen  lieben Gruß an Silvia für die anregenden Gespräche!

1 Kommentar:

  1. Das ist eine großartige Idee! Ich habe einige Jahre Schüler unterrichtet, die Schwierigkeiten mit Sprache hatten, und es war eine großes Herausforderung, sie dazu zu bringen, etwas zu lesen. (Vor allem, wenn alles, was die Lehrer anschleppen, ethisch wertvoll und mit Moral ist. Das kann ja keinen Spaß machen. Da soll man nicht nur lesen, sondern auch noch ein besserer Mensch werden... *blergh*.)

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