Freitag, 14. Januar 2011

Leseverhalten der Förderschüler

 (Mein Buch als Normalausgabe und als Blindenbuch)
 
Vor einiger Zeit erreichte mich eine nette Mail von Tom Rollbis, einem Studenten für das Lehramt von Förderschulen in Gießen. Er hatte eine empirische Untersuchung zum Thema "Literatur an der Förderschule für Lernhilfe" durchgeführt. 
152 Lehrer an Förderschulen in Hessen hatte er per Fragebogen befragt, welche Literatur sie in ihrem Unterricht einsetzen. 21 Lehrer gaben an, ein Buch von mir zu lesen, womit ich die Autorin der hessischen Förderschulen war, die am häufigsten gelesen wurde!!!!!
Das ging mir natürlich runter wie Öl. Und als der Student höflich anfragte, ob er sich mal mit mir zu einem Interview treffen könnte, sagte ich sofort zu. Einmal natürlich aus bloßer Eitelkeit, zum anderen habe ich ja auch im Rahmen meiner Promotion eine empirische Untersuchung gemacht und unterstütze solche Befragungen einfach auch aus Solidarität.

Zum Dank dafür habe ich nun diese hochinteressante Arbeit zugeschickt bekommen und darf ein bisschen daraus in meinem Blog zitieren. 

Herr Rollbis hatte herausgefunden, dass immerhin fast 77 % der Förderschulllehrer eine Ganzschrift im Unterricht lesen. Dabei wird der Einsatz des Buches zum Schulabschluss hin immer weiter gesteigert. 
Viele der Klar-Bücher vom Verlag an der Ruhr werden im Unterricht eingesetzt, aber die Lehrer wagen sich auch an Kinder- und Jugendbücher, die auf der Auswahlliste des Deutschen Literaturpreises stehen. 
23 % der Lehrer allerdings lesen kein Buch mit ihren Schülern. Sie begründen das damit, dass die Lesefertigkeiten und die Motivation ihrer Schüler zu gering ist.
Ein Grund mehr also, einige Bücher vielleicht noch einfacher zu machen. 
Denn ein Schüler, der nie ein Buch gelesen hat, ist doch irgendwie auch ein verlorener Schüler, oder? 

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