Donnerstag, 22. März 2018

Nils ist Doktor



Die schlimmsten Prüfungen sind die, die andere durchmachen, und bei denen man genau weiß, wie sie sich fühlen, ihnen aber nicht helfen kann.
Sohn Nils hatte gestern sein Rigorosum, die Verteidigung seiner Doktorarbeit. Sie hatte den beeindruckenden Titel: „Verstärkung nichtlinearer optischer Effekte durch plasmonische Nanoantennen.“
Nils war schon Tage vorher schrecklich aufgeregt. Einzig und allein zu wissen, dass ihn niemand reinreißen wollte, war ein schwacher Trost. Aber Prüfungen sind wie sie sind – man fühlt sich erst besser, wenn sie vorbei sind.
Als Mutter in der hinteren Reihe zu sitzen, mitleidig einerseits, aber auch stolz, weil er seinen Vortrag so eloquent hielt und voller Freunde, weil so viele gekommen waren, um zuzuhören und damit ihre Achtung zu zeigen, ist ein bewegender Moment. 

Von dem Vortrag habe ich nicht viel verstanden, aber es gab viele bunte Bilder, die sich hier und da aufklappten und alles irgendwie logisch machten. Außerdem hat mir das Wort „Flüstermoden“ gefallen. Ich weiß zwar nicht, was es bedeutet, aber ich habe es mal in meine Sammlung aufgenommen.
Zuletzt gab es Summa com laude, außerdem eine kleine Feier mit Sekt und Kuchen und einem ganz individuellen Doktorhut. Und jetzt ist er um mindestens hundert Kilo leichter.    


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